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Thors Zwillinge Post
RPG   2006-01-12 22:10:27
  von Markus "Dice" Hohmann

Befreiung aus dem Nichts

 

Lyons, Stationierungsplanet der Thors Zwillinge

 

Lyons, vor 2 Wochen.

Nach wochenlangen Kämpfen an der Kuritafront mit wechselndem Erfolg entschloss sich Kommandanthauptmann Hohmann, unterstützt vom Oberkommando die Einheit für längere Zeit zu einem Training ins Hochland Lyons zu verlegen.

 

Das Oberkommando sagte zu die Einheit für 3 Wochen als nicht verfügbar zu führen um den erschöpften Besatzungen eine Erholungspause zu geben.

 

 

„Spieß, folgende Anweisungen:

1)      Keine Handys

2)      Keine, wie auch immer geartete, Unterhaltungselektronik

3)      Ehefrauen / Männer und Lebensgefährten dürfen mitkommen, das gilt auch für deren Kinder 

4)      Auch für diese gelten Punkt 1 und 2

 

Fragen?“

„Sire, wie nehmen wir Verbindung mit dem Hauptquartier auf?“

„Garnicht, wir sind abgemeldet für 3 Wochen. Der einzige Sender ist unser Einheitssender, und auf dem wird nur empfangen, nicht gesendet. Die wissen wo wir sind und werden uns kontaktieren wenn nötig. Wir brauchen alles für drei Wochen Party mit Alkohol und Grillsachen, Badesachen, Kletterausrüstung, Kinderbetreuung; kurz alles was man so braucht für drei Wochen Urlaub. Mir ist vor allem wichtig das wir uns mal abschotten und noch mehr als Einheit zusammenwachsen. Lassen sie die Waffen auf Übungsmunition umstellen, dito Laser etc. Ein wenig Übung in unwegsamem Gelände kann auch nicht schaden. Stellen sie mir mal ein Programm für drei Wochen auf und legen sie mir das dann vor.“

„Ja, wird erledigt“

 

Lyons, vor einer Woche

23.42, Hauptsendeanlage auf dem Gelände der örtlichen Miliz .

 

Leise schleicht sich ein Schatten aus dem Dunkel der Häuser. Vor ihm liegt der Paradeplatz, 2 Wachen schlendern über den Platz, die Hände in den Taschen, in ein Gespräch vertieft.

„Gestern ist der Strom bei uns auch ausgefallen, es hiess ein Generator sei kaputt. Toll, meine Frau kann mich nicht anrufen weil die Relaisstellen mangels Strom ausgefallen sind. Wie in der Steinzeit, kein Telefon, kein Fernsehen, nix läuft.“ „ sei doch froh, ist doch auch mal ganz schön.“ „ seitdem ersetzt meine Frau das Radio, ich komme nicht zu Wort, immer hat sie was zu meckern... Paul?  Paul!“ ein einsames Plopp ertönt und auch der zweite Wachposten sinkt regungslos zu Boden. „Beide einsammeln und fesseln, steckt sie in die Abfallbehälter dort. Die holen wir später. Nr. 2?“ „Kabel geortet, Säuremantel gelegt. Braucht 4 Minuten.“

 

„Machen sie Meldung wenn sie sicher sind. Wir nehmen den Hauptsender“

 

 

23.56

Lyons war ahnungslos und war schutzlos den Aggressoren ausgeliefert.

Über Monate eingeschleuste „Maschinenteile“ und geschickte Schmuggelware wurden von fleißigen Händen wieder in die tödlichen Mechs und Fahrzeuge verwandelt die sie vorher waren.

Kein Alarm ertönte, keine Truppen gingen in Stellung. Sorgsam aufeinander abgestimmtes Timing, unterstützt von jahrelang eingeschleusten Schläfern machten es unmöglich den Planeten vor der Machtgier des Hauses Marik zu schützen.

Ein einfacher Überfall stellte sich als Ablenkungsmanöver für eine der geschicktesten Invasionen heraus die je geplant worden waren.

 

 Das erste Mal seit langer Zeit war Stille im Äther, kein Radio, kein Fernsehen, kein Telefon funktionierte. Mariktruppen überrannten nahezu alle Schlüsselpunkte gleichzeitig.

 Der, in den Augen der Bevölkerung, Supergau war eingetreten.

 

Heute

14.02

Im „Heerlager“ der Thors Zwillinge ging es wieder einmal hoch her. Seit mehr als 2 Wochen sind vergangen und jeder Tag hielt immer neue Überraschungen parat da der „Dienstplan“ für den Tag immer erst am Morgen aushing. Spass und Übung gingen fliessend ineinander über, Survivaltouren mit abschließendem Marsch, Jeder gegen Jeden Mechübungen, Paragliding für jeden der sich traute ( der Rest durfte die 8 Km zur Basis mountainraften ).

Nie war die Einheit homogener / schlagkräftiger und entspannter.

 

Nur eins fehlte: Fußballergebnisse,. Besonders die Panzerbesatzung des Partisans litt unter der Abstinenz.

„Komm, nur kurz mal Nachrichten auf Channelsports, 14.05 kommen die internationalen Ergebnisse“ „ Aber danach schalten wir aus!“ Einhelliges Nicken der Panzerbesatzung.

„Aber wie erklären wir das gebrochene Siegel?“ „Also, ich hab da was gefunden... da muss einer ein frisches Siegel verloren haben....“ „ Kumpel, ich will’s nicht wissen, mach den Sender an und regle das dann mit dem Siegel“ Erwartungsfrohe Stille senkte sich über den Panzer... aber auch das Radio stimmte in die Stille mit ein. „ gibt’s nich, such mal den Sender“ „jo..., nix, im ganzen Spektrum zeigt er mir keinen einzigen Sender... doch, einen“ Der Funker stellt auf „laut“

„Hallo und willkommen bei Radio Lyons, dem neuen Sender mit den neuesten News des Planeten.

Von überall aus der Liga freier Welten erreichen uns Glückwünsche von der Befreiung des Steinerjochs.“ Totenstille im Panzer. „ Seit nun einer Woche sind wir befreit und schon sind abschließende Arbeiten an den beschädigten Gebäuden beendet worden.“

Erwartungsfrohe Stimmung schlägt in Entsetzen um. Nach 15 min  ist jedem klar: dies ist keine Satire.

„Motor an, Kurs HQ. Fahrer, AK“ „Ja sir“ „ Bordschützen Waffen gefechtsbereit machen.... DRECK!!!“ „Sir?“ „ Sie können sich die Farbe aussuchen die den Gegner einfärbt. Übmun, schon vergessen?“ „ Sch*** sir, stimmt“ „ Alle Augen auf, jeden von uns den wir treffen nehmen wir mit.“ Mit jedem Kilometer wurde die seltsame Karawane länger.

Vorne weg der Partisan, dann Spinne, Orion, Kondor, Ballista, APC, die Schlange wurde länger und länger.

14.58 Uhr

Am HQ angekommen, springt Partisankommandant Langhans und geht schnellen Schrittes auf Hohmann zu, welcher gerade den Grillochsen begutachtet der sich über den flammen dreht . „ Sir, würde sie bitte mitkommen?“ „ Bin ich verhaftet, nur weil ich probiert habe? Ok, ich geb  zu...“ „Sir, es eilt“ unterbricht ihn der Kommandant.

Kaum in den Panzer eingestiegen beginnen auch die Nachrichten. Ungläubig vernehmen alle die Propaganda. Hohmann springt aus dem Panzer. „ Einheit sammeln! Treffen in 5 Minuten beim Ochsen. Partykommandant Langhans, Radio auf Lautsprecher.“

 

5 Minuten später ist die Nachricht in aller Munde, es wird viel spekuliert. Hohmann mischt sich unter die Truppe und schleicht sich an den Ochsen heran. „ Hat noch keiner probiert? Das ganze Vieh schaffe ich auch nicht. Also, der Ochse soll doch nicht umsonst gestorben sein oder?“ Eine saftige Scheibe materialisiert sich auf seinem Teller. „ nur weil wir abgeschnitten von den eigenen Truppen sind, keine Muni haben und nicht den Hauch eines Schimmers haben was uns erwartet müssen wir alle was essen. Nach dem Essen geht’s wieder an die Arbeit, dies ist unser Abschiedsessen und das sollten wir auch genießen.“ Ungläubiges Raunen erfüllt die Luft „ Danach werden wir klarstellen wer hier wem in die Suppe spuckt, ich habe keine Zweifel das wir klarstellen können wer auf diesem Planeten unser Bier trinkt, unsere Mädels..( ein scharfer Blick aus den Reihen der weiblichen Soldaten ) ähh und Jungs anbaggert. Dieser Planet ist solange nicht in der Hand Mariks solange wir hier sind!“

 

Nach vier  Stunden waren die ersten Spähtrupps unterwegs und eine Inventur brachte 5 Tonnen Munition zutage. Vom Partisan kommt die Meldung das 1.5 Tonnen Muni an Bord sind. „ Wie das?“ will Hohmann wissen. Die lapidare Antwort des Kommandanten „ nie ohne“. Wenn ich ihn nicht so lange kennen würde, müsste ich ihn rausschmeißen.  

06:30 morgens

Resümee des Kommandanthauptmanns Hohmann bei der Lagebesprechung:

„Die Ergebnisse der Spähtrupps sind ermutigend: Es sind zwar alle Schlüsselstellen besetzt, jedoch ist die Militärpräsenz eher gering. Ein entscheidender Schlag gegen die Aggressoren, der einfach nur auf Vernichtung des Gegners aus ist, sollte die gärende Unruhe in offenen Widerstand umschlagen lassen. Das Hauptziel muss jedoch die Einnahme des privaten Senders sein. Muni holen wir uns im Depot 190 Kilometer westlich von uns, dort ist nur Infanterie zur Sicherung. Wir werden nehmen was wir brauchen, den Rest an Widerstandskämpfer verteilen und was dann noch übrig ist zur Sprengung vorbereiten.“

 

2 Tage später

Lagezentrum, 08:00, letzte Besprechung vor Ausrücken der Thors Zwillinge

„ Es wird alles angegriffen was vor die Flint kommt, es zählt nur die Zerstörung des Feindes.

Es wird alles aufgenommen und  punkt 17.45 gesendet.

Folgende Hauptpunkte:

 1 ) Eine Mariktruppe ist auf dem Weg zur Hauptstadt um diese zu sichern. Diese muss                  zustört  werden oder wir sind gezwungen in der Stadt zu kämpfen. Dies ist unser oberstes Ziel

 

 2 ) Der Sender muss bis 17.45 in unserer Hand sein und senden können, um 18.00 machen wir die Nachrichten.

 

3 ) Die gefangen gehaltenen Mitglieder des Parlaments müssen befreit werden und, wenn möglich auch einen Appell an die Bevölkerung richten.

  

Danach warten wir ab. Archer, Kondor, Skulker, Javelin und Striker jagen die Besatzer.

Auf geht’s.“

 

 

16.25

Der Skulker Pilot  erblickt die Kolonne der Invasionstruppen. „  Ich sehe Demolisher, Hunchback, Zhukov und Rommel, bewegen sich auf ein Plateau zu.“ „ Ok“ der Javelin Pilot überlegt „ kommen wir noch vor ihnen in Stellung?“ „ ja, kein Problem. Ich würde die Strasse meiden, die tun das auch. Minen?“ „ Gut möglich. Ok, alles auf Position. Es wird sich erst gezeigt wenn Thomson ( der Skulker Fahrer )das Zeichen gibt.“ Gespannt sitzen die Besatzungen des Strikers und der Archer Pilot und warten auf die ersten Koordinaten. Da, die Zahlenreihen werden vom Rechner verarbeitet. Endlich das erlösende Wort von Thomsen „Feuer!“

 

Vollkommen überraschend schlagen die Raketen auf die Panzer ein, Salve um Salve findet ihr Ziel. Kondor und Javelin stürmen nach vorn um dem angeschlagenen Panzern den Garaus zu machen. Als erstes explodiert der Rommel, kurz darauf bleibt der Zhukov nach harten Schlägen in seine Seite stehen. Ein Glückstreffer schaltet den Demolisher aus. Aufgrund eines Fahrfehlers ist der Kommandant gezwungen die Dachluke zu öffnen. Nur für Sekunden ist die Turmluke auf, und eine einzelne Langstreckenrakete senkt sich unerbittlich genau auf diese schutzlose Stelle und schaltet die Besatzung aus.

„Freie Jagd“ kommt von Thomsen. Der einzelne Hunchback versucht verzweifelt sein Heil in der Flucht, jedoch ist diese hoffnungslos. Nur kurze Augenblicke später folgt er dem Schicksal des Rommel.

 

18.00

 

„Achtzehn Uhr, die Nachrichten“

 

Nach 3 Wochen der Unterdrückung ist es eigenen Truppen gelungen den Aggressoren ( Bilder der Schlacht werden eingeblendet ) den Planetenrat zu befreien. Hier die Stellungnahme der Premierministerin: Meine sehr geehrten....

 

21.00.

Marikhauptquartier auf Lyons

 

„Wie ist die Lage?“

„Aufstände in allen größeren und kleineren Städten, quasi an jeder Ecke wird auf unsere Truppen geschossen, Versorgung der Truppen mit neuen Lebensmitteln nicht möglich, eine Ladenbesitzer hat lieber sein Geschäft in Brand gesteckt als uns die Lebensmittel zu lassen. Verstärkung  aus dem Marikraum in frühestens einer Woche hier, Midgards Geister haben ihr Kommen angekündigt.“ Wer ist das“ „Die Bruderkompanie der Thors Zwillinge.“

„Ihre Einschätzung?“

„4 Tage“

„4 Tage?“

„ In 4 Tagen haben sie auch den letzten von uns ans Kreuz genagelt,..... Sir“

„ Wir kapitulieren, nehmen sie Kontakt mit den Steinertruppen auf.

 Danach lassen sie mich bitte allein“

 

„Ja, Sir, es sah so gut aus“

„Das sah es“

 

 

 

 

 

 

 

RPG OFF

RPG über die Befreiung von Lyons

 

Letzte Änderung: 2006-01-13 20:15:07
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